Hättet ihr gedacht, dass Politiker auch echte Spielefans sind? Klar, über Computerspiele hat man im Deutschen Bundestag schon viel gesprochen, aber Brettspiele? Die kamen lange zu kurz in der Politik. Das wollten der Verein Spiel des Jahres ändern und luden vergangenen Mittwoch zum ersten Parlamentarischen Brettspielabend im Bundestag ein. Rund 60 Gäste kamen zum gemeinsamen Spielen, darunter Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sowie Abgeordnete von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP. Auch wir als SPIEL Essen waren eingeladen, damit unsere Geschäftsführerin Carol Rapp von der Messe und der Bedeutung des Spielens an sich berichten konnte.
Los ging es mit einer Partie „Sky Team“ dem aktuellen Spiel des Jahres, bei dem Kooperation und Abstimmung das Wichtigste sind. Das kooperative Spiel brachte nicht nur Spaß, sondern auch eine wichtige Botschaft in die Runde: Teamarbeit. Bundestagspräsidentin Bas stellte fest, dass solche Spiele politische Diskussionen fördern könnten, indem sie Gemeinsamkeiten betonten. Kooperatives Spielen ist im Trend, wie auch Carol im Gespräch mit der Sprecherin der Spiel-des-Jahres-Jury Maren Hoffmann herausstellte, als sie den Politikerinnen und Politikern von der SPIEL und den über 200.000 Spielefans aus aller Welt berichtete, die jedes Jahr nach Essen kommen.
„Brettspiele sind schlichtweg Kulturgut“, sagt auch die Kulturausschussvorsitze Katrin Budde, die zusammen mit Ulrike Bahr Schirmherrin des Abends war. Und das nicht erst, seit das Spielen auf den Landeslisten des immateriellen Unesco-Kulturerbes in Bayern und Thüringen steht. „Man hat sie vor tausenden von Jahren gespielt, und man spielt sie noch immer.“ So wie das gute Dutzend moderner Brettspiele, die der Verein Spiel des Jahres in den Bundestag mitgebracht hatte. Mit ihnen hat der Verein die Politiker begeistert und hoffentlich auch nachhaltig das Bewusstsein geschaffen, dass dieses Kulturgut Spiel Gesellschaft und Politik weiterbringen kann und daher weiter gefördert werden sollte.